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Skyclad: The Silent Whales Of Lunar Sea (Review)

Artist:

Skyclad

Skyclad: The Silent Whales Of Lunar Sea
Album:

The Silent Whales Of Lunar Sea

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thrash / Folk Metal

Label: BMG / Noise
Spieldauer: 48:21
Erschienen: 27.10.2017
Website: [Link]

Zurückgehaltene oder zunächst für Ausschuss gehaltene Aufnahmen existieren von SKYCLAD nicht, also erscheint auch der letzte aus der ersten Handvoll Longplayer der Band ohne Extras, aber ebenfalls remastered im hübschen Digipak mit anständigem Booklet, anhand dessen man Martin Walkyiers stets lesenswerte Ergüsse mitvollziehen kann, falls sie einem nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Dies schafft man beim Hören von "The Silent Whales Of Lunacy" allerdings nicht so leicht wie in Bezug auf die beiden Vorgänger, denn die Songs gehören bis heute zu den sperrigsten der Gruppe.

Die Scheibe wirkt als einzige aus der Frühphase nicht wie mit der heißen Nadel gestrickt, was nicht nur an den teilweise weitschweifigen Kompositionen liegt, sondern auch n der dumpfen, irgendwie unfertig wirkenden Produktion, der die klangliche Nachbearbeitung für die Neuauflage nur wenig entgegengewirkt hat. Gewöhnt man sich daran - sie macht auch einen gewissen Charme aus -, erfreuen die verstärkt weniger metallischen Klangfarben al jene, die das Ensemble schon in einer Sackgasse verorten wollten. Andererseits: Mit einem durchschlagskräftigen Sound wären schreiberische Großtaten wie das euphorische ‘Brimstone Ballet’, das für SKYCLAD klassische ‘Art-Nazi’ oder ‘Jeopardy’ (düster brodelnder Ausreißer) zumindest subjektiv betrachtet noch besser und gar nicht so weit weg vom Originalstil der Briten.

Mit der Hinzunahme ihrer bis heute zum Kader gehörenden Violinistin waren die Weichen indes für eine bunte Zukunft gestellt, die man den Akteuren bis zu jenem Zeitpunkt nicht zugetraut hätte. Ihre Tournee 1995 im Vorprogramm der kommerziell in den Seilen hängenden Black Sabbath (Iommi bewarb das bis heute letzte Tony-Martin-Album "Forbidden", das zu Unrecht wegen seiner Produktion von Rap-Ikone Ice T in die Kritik genommen wurde) zahlte sich nicht aus, doch spätestens danach war der Name SKYCLAD der weiteren Metal-Szene ein Begriff.

Warum hat man das kurz-coole Bluegrass-artige Japan-Bonus-Instrumental 'Dance Of The Dandy Hound' von damals nicht hinzugefügt?

FAZIT: Fünf Jahre, fünf Alben wie ein Manifest - "The Silent Whales Of Lunacy" schließt SKYCLADs um zwei Volltreffer erweiterten Hattrick ab und zieht einen Schlussstrich unter die unrühmliche Zeit der Gruppe bei Noise Records. Walkyier bewahrte sich seinen Biss, wurde aber nachdenklicher, während seine Mitmusiker mit dem Wave und Post Punk ihrer Heimat experimentierten, sodass sie beispielsweise New Model Army nur mit einem späteren Cover von 'Master Race' näher als mit diesem Album kommen sollten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3702x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Still Spinning Shrapnel
  • Just What Nobody Wanted
  • Art-Nazi
  • Jeopardy
  • Brimstone Ballet
  • A Stranger In the Garden
  • Another Fine Mess
  • Turncoat Rebellion
  • Halo of Flies
  • Desperanto (A Song for Europe?)
  • The Present Imperfect
  • Dance of the Dandy Hound

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 27.10.2017

Die ersten fünf Alben sind für mich sämtlich 15 Punkte wert. Die Kritikpunkte bedeuten für mich:

- angesichts der Gesamtbrillanz noch nicht zählbare Abzüge (die frühen Balladenversuche)

- Charakter gepaart mit spiritueller Intellektualität und, treffend bemerkt, Sturm und Drang (überinszenierte Texte)

- einen Irrtum, wie er klarer nicht sein könnte, weil einem die Überhits mit dem nackten Arsch ins Gesicht springen (das Fehlen unmittelbarer Hits auf "Prince...")

- zutreffend festgestellte Irrelevanz angesichts der überragenden künsterlischen Leistung (verwaschene Produktion auf The Silent...")

Wenn du, lieber Andreas, für derartige "Mankos" solchen kreativen Meisterleistungen schon je 3 Punkte abziehst, kannste für heutige Veröffentlichungen eigentlich grundsätzlich nicht mehr als 5 Punkte raustun ;)

Bei Skyclad gingen die Abzüge in der B-Note erst mit dem folgenden Album (gaanz sachte) los...

Gruß und "Take your partners for our civil war dance", nä?
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